Die Albert Balzer AG liefert seit über 20 Jahren Temperaturfühler zum Erfassen von Wassertemperaturen der Fliessgewässer im Auftrag des Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) an das Bundesamt für Umwelt (BAFU). In mittlerweile über 150 Messstationen werden die Wassertemperaturen regelmässig erfasst und die Daten an die Abfragezentrale des BAFU gesendet. Die aktuellsten Daten können im auf der Webseite eingesehen oder auf dem Handy per SMS abgefragt werden.
Messnetz Wassertemperaturen Schweiz
Die Herausforderungen der Temperaturmessung in fliessendem Gewässer
Temperaturfühler, die in fliessendem Gewässer eingesetzt werden, müssen vor allem sehr robust sein. Die Belastungen der Fühler sind enorm hoch.
- Umweltbeeinflussungen
Durch die ständigen Bewegungen im Fluss und auf dem Wassergrund, sanden die Temperaturfühler mit der Zeit automatisch ein. Auch für Steine und Geröll müssen sie standhaft bleiben.
- Revisionsarbeiten
Die Temperaturfühler müssen langlebig sein, da das Auswechseln der Fühler oft enorme Kosten verursacht. Manche Messstationen befinden sich in den abgelegensten Gebieten, für die teils Helikopter für den Transport von Material und Techniker eingesetzt werden müssen.
- Langlebigkeit
Die Temperaturfühler der Albert Balzer AG bleiben teils bis zu 10 Jahre im Einsatz, ohne diese ersetzen zu müssen.
- Robustheit
Die Schwachstelle eines Temperaturfühler ist immer der Übergang zwischen dem Fühler und dem Kabel. Eine saubere Verarbeitung ist deshalb das A und O bei der Produktion von Temperaturfühler, die einer solche extreme Belastung ausgesetzt sind.
Wo können diese Art von Temperaturfühler auch noch eingesetzt werden?
Gewässer-Widerstandsthermometer dienen vor allem auch zur Temperaturmessung von Industrie- und Haushaltsabwässern.
Das Anschlusskabel ist bei leicht verschmutzten Abwässern bis zu einer Tiefe von 50 Meter wasserbeständig bei einer maximalen Wassertemperatur von +90°C. Bei chemisch stark belasteten Abwässern sollte die maximale Wassertiefe von 10 Metern nicht überschritten werden.
Die Gewässer-Widerstandsthermometer werden nach Kundenwunsch und Einsatzgebiet speziell angefertigt.
Wie ist ein Gewässer-Widerstandsthermometer zusammengesetzt?
Für das BAFU wird ein PT100-Sensor eingesetzt. Dieser wird mit Keramik gefestigt und danach isoliert. Eine Vergussmasse verdichtet den Fühler. Das Schutzrohr und der Schrumpfschlauch dichten und schützen den Widerstandsthermometer im Fliessgewässer.
Wie sieht die Zukunft der Messungen aus?
Das BAFU hat sich das Ziel gesetzt, Temperaturfühler in regelmässigeren Abständen zu ersetzen um die Wassertemperaturen noch genauer messen zu können. In Zusammenarbeit mit der Albert Balzer AG werden neue Lösungen gesucht, um die Temperaturfühler von den externen Einflüssen noch besser zu schützen und die Revisionsarbeiten zu erleichtern. Mit viel Engagement, beidseitiger Innovation und langjährigen Erfahrungen der Albert Balzer AG steht man in diesem Projekt mittendrin.
Wieso werden vom BAFU Messungen durchgeführt?
In Zusammenarbeit mit kantonalen und nationalen Fach- und Forschungsstellen können Wirkungsanalysen auf Organismen (z.B. Fische) durchgeführt werden. Die Wassertemperatur ist eine der physikalischen Schlüsselparameter, der die chemischen und biologischen Prozesse in einem Fliessgewässer mitbestimmt. Die Messungen des BAFU ist eine Grundlage, um Veränderungen der Temperatur festzustellen und deren Ursachen zu verstehen. Sie dienen auch für den Vollzug der Gewässerschutzgesetzgebung.
Wie haben sich die Temperaturen in unseren Gewässern in den letzten 60 Jahren verändert?
Im Rhein bei Basel ist die Temperatur seit den 1960er Jahren um mehr als 2°C gestiegen. Solche Temperaturerhöhungen wurden auch im Mittelland festgestellt. Zu dieser Entwicklung tragen der Klimawandel und die Einleitung von erwärmtem Wasser beispielsweise aus Kühlanlagen bei. (U.a. Kernkraftwerken, Industrie oder von Kläranlagen).
Messstation «Birs – Hofmatt, Münchenstein»
Folgend sehen Sie die Aufzeichnungen der Wassertemperaturen der Birs von der Messstation Hofmatt bei Basel. Die aktuellsten Daten und diverse Statistiken können jederzeit auf der Webseite des BAFU abgerufen werden.
Haben Sie gewusst...
dass das METAS einen der ältesten Kalibrierkanäle der Welt für die Prüfung hydrometrischer Messgeräte betreibt?
Das METAS (Eidg. Institut für Metrologie) misst für das BAFU nicht nur die Wassertemperatur, sondern auch die Wasser-Fliessgeschwindigkeit. Der Kanal, mit einer Länge von 140 m, einer Breite von 4 m und einer Tiefe von 2.4 m dient zum Kalibrieren und Prüfen von Geräten, die Fliessgeschwindigkeiten von Wasser messen.
Im folgenden Link erfahren Sie mehr über die Kalibrierung von hydrometrischen Messgeräten und hier für die Kalibrierung für Temperaturmessgeräten.